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  1. 01. Poetry Slam Schweizermeisterschaften 2018

    Noch ein paar Zeilen zu den verwunschen verwehten, unvorstellbar wunderbaren Poetry Slam-Schweizermeisterschaften vom 22. – 25. März in Winterthur:

    Zunächst herzliche Gratulation an die hochverdienten Gewinner der letzten Tage: an Doppelsieger Kilian Ziegler, Team-Gefährte Phibi Reichling und U20-Champ Max Kaufmann. Whoop! Whoop!
    Und dann natürlich ein Danke, tausendmal, an das ganze Orga-Team: Zu jeder Tages und Nachtzeit hat man sich völlig umsorgt gefühlt. Ihr habt diese Meisterschaften unvergesslich gemacht!

    Besonders schön waren diese Meisterschaften, da sich in mir ein warmes Déja-Vu-Gefühl ausgebreitet hat – genau vor fünfeinhalb Jahren fanden hier nämlich meine ersten Schweizermeisterschaften im Poetry Slam statt. Ich damals noch Küken, von allen Seiten behütete 15-jährige, nervöse U20-erin, und dann plötzlich und völlig unvorbereitet: U20-Vize-Meisterin!
    Umso schöner also, dass ich in der Vorrunde einen meiner magischsten Auftritte hatte und mir dadurch wieder der Sprung auf die Finale-Bühne gelang, wo ich noch einmal die Chance erhielt meine Texte in den Raum zu sprechen, schreien, flüstern.

    Nun, natürlich noch ein obligates Kurzgedicht aus meinem Reise-Erinnerungs-Herz-Notizbuch:

    —-

    Müdigkeit und Rausch
    und Glücksmelancholie
    als Souvenir
    geklaubt
    aus der Erinnerung
    die hinter uns
    wild flimmert
    wie ein Neon-Schild
    und schlimmer
    mir im Kopf surrt
    wie ein Ohrwurm
    vor dem Torsturm
    (Beni Thurnheer moderiert)
    – und das hoffentlich für immer!

    Danke für die Tage
    aus Bartzitterschokolade
    und die Nächte
    aus Gelächter
    und die neuen schlechten
    Wortspiel-Sprüche,
    hab ich mir
    im Kopf
    doch noch
    absichtlich
    Platz behalten für
    Danke für die
    Lyrik-Liebe
    schöne Menschen
    rosa Zuckerwatten-Worte
    erste Sonne dieses Jahr
    und die warme Umarmung
    zusammen gefangen
    zum Schluss

    ich glaube ich muss
    dir was sagen,
    gestehen
    seit Jahren
    trag ich in mir
    dieses Gefühl
    es ist schön
    und verwirrend
    zugleich
    ich glaub fast …
    Slam, ich liebe Dir! <3

  2. 02. Vergessen kann man morgen noch genug …

    Durch die Teilnahme am Internationalen Slam-Festival in Lausanne im November 2016 ergab sich mir die Möglichkeit an den «slam national» in Paris zu fahren. Ein Angebot, das ich – trotz Prüfungsstart in der nächsten Woche – ohne Zögern annahm.
    Am 25. Mai 2017 stieg ich also in den TGV von Basel in die berühmte Stadt der Liebe. Die Reise wurde mir grosszügigerweise bezahlt und auch für meine Übernachtung wurde gesorgt. Während ich meine Zunge noch an die fremde Sprache zu gewöhnen versuchte, tauchte ich schon ein in die durchmischte Truppe der Slam Poeten beim Festivalzentrum «Culture Rapide» im Belleville. Ich begrüsste hier und da neue Gesichter, orientierte mich aber vorerst an meiner Gruppe «Le lizard bleu», die wir zu viert den Ort Lausanne vertreten würden und die ich vereinzelt schon kannte.

    Alles war neu. Auch die Regeln, selbst ungeschriebene Gewohnheiten musste ich hier über den Haufen werfen.
    Dies begann bereits bei der Wahl der Jury-Mitglieder: Jeder, der eine Tafel erhielt musste kurz erklären wieso er in die Jury wollte. Die Aussagen konnten ernsthaft sein oder auch aus einem witzigen Spruch bestehen, waren aber Pflicht. Auswahl aus dem Publikum gab es aber sowieso nicht viel, da gut die Hälfte des Saales aus Teilnehmern bestand und sich der Rest aus etwa hundert Zuschauern zusammensetzte. Dabei befand man sich in einer Stadt wie Paris!
    Zum Vortrag selbst: die Zeitlimite betrug nur drei Minuten, die einzelnen Performances waren durchgehend von Lyrik geprägt, man fand kaum reine Comedy-Beiträge. Ich registrierte dies anhand der Lacher aus dem Publikum, weniger durch mein Verständnis der Texte. Denn trotz der grössten Anstrengung verlor ich mich viel zu oft im Tempomat der Mundbewegungen, in der verwirrenden Schnelligkeit der Rhythmen und Reime, zwischen lyrischen Sprachspielen und Fremdwörtern. Verständlicher und deshalb auch spannender für mich waren da die Beiträge zur Weltmeisterschaft, die parallel zur nationalen Veranstaltung abgehalten wurde. Dort wurden die Texte hinter den Auftretenden in der Originalsprache, in Englisch und Französisch simultan projiziert. Nicht nur begriff ich die Inhalte so besser, es war auch faszinierend die Verschiedenartigkeit der Performances je nach Kultur und Sprache zu beobachten.

    Ich selbst löste das Problem des Verstehens folgendermassen: Ich hatte meine Texte zuhause übersetzt und wechselte mehrmals auf der Bühne versetzt von Deutsch auf Französisch – mit dem Charme eines nicht herauszubringenden Akzents in der Stimme. So doppelzüngig betrat ich die Bühne, liebte den Moment der Verwirrung, wenn ich auf Deutsch begann und auch die anschliessenden Zeilen der Auflösung. Die Auftritte verliefen gut. Wir sammelten Punkte für unsere Gruppe, nach zwei Vorrunden reichten diese überraschenderweise sogar für den Einzug ins Halbfinale!
    Doch … dann geschah etwas, mit dem niemand gerechnet hatte: Kurz vor Beginn des Halbfinales wurden wir vom Wettbewerb disqualifiziert – durch meine Schuld!
    Dies wird Menschen, die mich kennen zunächst verwundern. Hat sie auf der Bühne mit Schimpfwörtern um sich geschlagen? Hat sie den Organisatoren beleidigt? Nein, mein Fehler war allein, dass ich auf der Bühne zwei Texte vorgetragen hatte!
    Da in die drei Minuten Text plus Übersetzung natürlich keiner meiner «normalen» Texte Platz hatte, trat ich mit Gedichten auf. Am ersten Abend reichte dabei eines, beim zweiten Auftritt wollte ich aber die Zeit voll auskosten und hängte noch ein zweites Gedicht an. Hätte ich nur gewusst, dass dies im Reglement verboten war – obgleich ich diese Regel nicht verstehen kann und will.

    Alles in allem war es dennoch eine schöne Zeit. Nach kurzem Ärgern verflog der Frust und ich genoss die Zeit unter der bunt durchwürfelten Poetenschar, wie ich es von Anfang an getan hatte. Ich hatte ich mich zu den verschiedensten Gruppen gesellt, zu den verschiedensten Zeiten, hatte den rosazarten 6-Uhr-Morgen-Himmel gesehen und das schrittbedeckte Strassenpflaster bei Nacht. Und tagsüber spazierte ich alleine durch Paris, während ich dem Kater in meinem Kopf das Fell streichelte. Ich war glücklich.

    Ich glaube
    ich habe die schönsten Tage
    des Lebens verbraucht
    als Erinnerungsfunken
    Wegweiserverse
    ein paar Worte Paris

    Da waren Leute, nein Menschen
    aus Montreuil, Champagny
    aus Lille, Brest, Paris
    aus Quebec und Kanada
    aus Ghana und Südafrika
    aus Spanien und Italien
    aus Israel und Argentinien
    aus Norwegen und Brasilien
    ja die ganze Welt
    in einer Stadt vereint
    ich wusste nicht,
    dass wir so klein sind

    und ich glaub
    ich habe mich mit jeder Stimme
    mal versprochen
    gestottert und gelacht
    mit farbenfrohem
    Sprachenknäuel in der Hand
    und die Nacht erkannt
    als bald erwachenden morgen
    als Handgelenk der Zeit

    und so sollte es sein
    ein Kreis von Gleichgesinnten
    ein Rhythmus
    ein Pulsschlag von vielen
    und Worte
    man muss sie nicht verstehen
    um sie zu hören
    man soll noch nicht gehen
    müde ist man dann morgen
    erst morgen
    noch ein bisschen
    dieser Stimme lauschen
    noch ein paar wenige
    Kauderwelschworte tauschen
    ein bisschen leben
    und ja nicht vergessen
    vergessen kann man morgen noch genug

  3. 03. Slam, ich liebe Dir!

    Vom 24. – 26 März 2017 fanden die diesjährigen Schweizermeisterschaften in Olten und Solothurn statt. Wie immer waren die drei Tage eine Mischung aus Klassenlager, Familien-Feier, Schlaflosigkeit, Ausnahmesituation und Wunder.
    Für mich hielten die drei Tage ausserdem eine Premiere bereit. Zum ersten Mal duellierte ich mich nicht mehr mit dem U20-Nachwuchs, sondern nahm, dem Nesthäkchen-Status entwachsen, beim regulären Wettbewerb teil. Darum war mein Ziel nicht primär ins Finale zu kommen, sondern einen für mich akzeptablen Auftritt hinzulegen und danach mit allen gehörig weiterzufeiern. Ich hatte aber mein Glück unterschätzt: Noch nie hat es sich so schön angefühlt meinen Text vorzutragen und schwupps, fand ich mich im Finale wieder!
    Am grossen Tag durfte ich dann zwar wieder einmal von Startplatz eins starten (nach der grossartigen Jule Weber noch dazu) und wurde gleich darauf von anderen überholt. Aber ich war mit dem Finaleinzug sowieso schon ein grosses Stück weitergekommen, als ich erwartet hatte. Dem Weiterfeiern stand also nichts mehr im Wege!

    Vielmehr gratuliere ich der hochverdienten Gewinner-Runde: der charmant nonchalanten U20-Siegerin Gina Walter, dem Team «Das Helvetische Dreieck», das sich das Zitat zu eigen macht und genau dann aufhört wenn es am Schönsten ist, und natürlich Dominik Muheim, dem Sieger unserer Herzen, Köpfe und Notentafeln!

    Ich danke dem gesamten Orga-Team von ganzem Herzen für die wunderbaren Tage!

    Und weil ich es eigentlich am liebsten mit solchen Worten sage, voilà:

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  4. 04. Je peux un peu parler français ;)

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    Es ist jetzt zwar ein paar Wochen her, aber ich kann mich noch gut an meine Ankunft in Lausanne erinnern, als ich am Nachmittag des 26. Novembers zum Internationalen Slam Festival antrat. Edel wurde ich per Autoservice vom Bahnhof abgeholt und erhaschte so einen ersten, vorbeiziehenden Blick in die Stadt, die sich, in goldenes Abendlicht getaucht, vor mir erstreckte. Steile Gassen, viele Windungen, stolze Kirchen, nostalgische Busse, eine Metro(!) – und dann kamen wir bereits beim Veranstaltungsort «Théâtre 2.21» an. Da war ich also: In einer fremden Stadt, unter fremde Leute gemischt, umgeben von einer, dank Schulfranzösisch nicht ganz fremden, aber doch unvertrauten Sprache und wartete darauf, dass der Slam begann!

    Das tat er mit der Team-Vorrunde. Es handelt sich dabei aber nicht wie in der Deutschschweiz geläufigen Paarungen von Poeten, die gemeinsam einen Text schreiben und performen. Hier bedeutet die Zusammengehörigkeit lediglich, dass man Punkte für die Gruppe sammelt. Nach einigem Chaos im Kopf hatte ich den Modus verstanden und stand dann auch das erste Mal auf der welschen Bühne. Ohne französische Übersetzung war es allerdings schwierig zu punkten. Doch egal – ich lernte bereits die ersten, weitgereisten MitstreiterInnen kennen und versuchte mich im französischen Wörterfluss zurechtzufinden. Das Festival nennt sich nämlich ganz zurecht international: Die Poeten kamen aus allen Ecken der Schweiz (und lasen Texte auf Französisch, Deutsch, Italienisch und Räteromanisch), aus Frankreich, Quebec, England, Belgien und sogar aus Madagaskar!
    Am Sonntag folgte das Einzelfinale. Hier durfte ich für die Junioren-Kategorie antreten, wobei diese in der normalen Vorrunde integriert war. Zuvor hatte ich meine Texte noch spontan und mit Hilfe des Internets und einigen bilingualen Poeten übersetzt. Das machte anscheinend einen besseren Eindruck: Ich kam ins Finale und erhielt am Ende einen Papeterie-Gutschein als 2. Preis (der Junioren), yes!
    Dann war das wunderbar aufregende Wochenende leider auch schon vorbei. Wir schwelgten noch in letzten Gesprächen, bestürmten noch einmal das Mikrofon der «scène libre», kehrten anschliessend der Bühne den Rücken, fuhren ins Hostel am Ufer des Lac Léman zurück und fielen sogleich in einen tiefen, traumreichen Schlaf (und sehr wahrscheinlich verschliefen so manche ihren Zug am nächsten morgen, so wie ich).

    Was ich aus Lausanne mitnehme: den ganze See, die euphorische Müdigkeit, eine Handvoll neue Wörter (le trac = Lampenfieber) und ein Blumenstrauss an Ideen, Geschichten und Freunden. Ich danke dir, Lausanne, auf bald!

  5. 05. Schweizermeisterschaften 2016

    Wieso kommt einem die Alltagswelt immer wieder so langweilig vor, wenn man nach einer Poetry Slam Meisterschaft zurück in die eigenen vier Wände zurückkehrt?

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    Gestern um 11:42 stieg ich in den Zug und kehrte St. Gallen traurig den Rücken. Die letzten paar Tage waren erfüllt gewesen von einer Unbeschwertheit und prickelnden Freude, dass ich nun gar nicht weiss, wie ich es bis zum nächsten Jahr aushalten soll!

    Was denn da alles war, fragt ihr euch? Das kann ich euch sagen:
    Endlose Nächte mit Backstage-Geschubse, Buchstabenkämpfe auf brennenden Bühnen, rauchige Whiskeys, Spaziergänge zur lokalen Dönerdestination, Fussballspiele mit einem grandiosen Trainer (es endete im Doppelsieg: zwei zu zwei), eine überraschend sonnige und unglaublich härzige Stadt und grossartige Gewinner, die nun mit Federkielen aus Blei auf die Welt losgelassen werden:
    Herzliche Gratulation an den U20-Champion Joël Perrin, der das Land Rassistan für die unerwünschten Fremdenhasser erschuf (hier noch ein aktuelles Beispiel aus der realen Welt: Hier) und den Arabischen Frühling für uns schillernd in die Luft zauberte.
    Herzliche Gratulation an die Team-Titelverteidiger «Das helvetische Dreieck» mit Dominik Muheim und Sven Hirsbrunner in den überzeugenden Rollen von Weihnachtsmann und Esel, die konsumverwöhnten Kindern unter dem wachsamen Blicken ihrer Mütter gehörig die Leviten lasen oder ihren Freund zurückhaben wollten, der von seiner dreimonatigen Asienreise zurückkehrte und vorher irgendwie anders war.
    Und zuletzt: Herzliche Gratulation an den Wortspiel-Kapitän und diesjährigen Schweizermeister Remo Zumstein, der in prunkvoller Umgebung das Berndeutsch sprechen liess und mit seinen Texten in fast zungenbrecherischer Geschwindigkeit verwirrte und verblüffte und die Gunst des Abends bald für sich gewann!

    Phänomenal und wortreich hat Fiva mit ihrer Band die Meisterschaft beendet und unsere Füsse zum Zappeln und unsere Ohren zum Lauschen gebracht – ein würdevoller Schluss!

    Vielen, grossen, wahnsinnigen Dank an das ganze Organisations-Team aus St. Gallen, die diese drei Tage dazu gebracht haben wunderbar zu sein. Danke 🙂

    Sicht aus meinem Hotelzimmer im dritten Stock mit steilem Treppenhaus (hier nicht im Bild):

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  6. 06. SLAM 2015

    10.11.15

    Ich hab gefühlt bis heute morgen durchgeschlafen und doch wollen meine Beine noch tanzen!

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    Also erstmal eins nach dem anderen:
    Vom 3.-7. November fanden in Augsburg die Deutschsprachigen Meisterschaften im Poetry Slam statt. Und ich war ein Teil davon! Meine Vorrunde hatte ich am Mittwochabend und leider kam ich auch nicht darüber hinaus… die Enttäuschung war aber dann schnell abgeschüttelt, denn es war einfach schon Hammer überhaupt dabeizusein und mitfeiern zu können. Und dafür war dann Valerio Moser auch einfach grossartig in seiner leidenschaftlichen Performance („Und wie sie da STEHT! Und wie sie DA steht! Und wie SIE da steht!) und ist somit verdienterweise als Punktesieger seiner Vorrunde ins Halbfinale eingezogen.
    Am Tag darauf schaute ich mir die Stadt an, die in der gesamten Zeit beinahe unentwegt in blendendes Sonnenlicht getaucht wurde, und merkte: Augsburg ist verwirrend verwinkelt, aber ich mag es sehr. Die Sankt Peters Kirche am Perlach spielte für mich sogar Glocken-Melodien, die durch die milde Luft getragen wurden und mich weiterschoben über gepflasterte Wege zum Kongress am Park.
    Dann rückten auch schon die letzten Vorrunden heran, sowie das patriotisch interessanter werdende Team-Halfinale. Und siehe da: auch Phibi Reichling konnte sich fürs Halbfinale behaupten, selbst mit ungünstigem ersten Startplatz. Und auch das Team InterroBang (Valerio Moser&Manuel Diener) qualifizierte sich fürs Finale, bäm!
    Freitags kochte die Stimmung dann bereits am Nachmittag beim Fussballmatch FC Augsburg gegen FK Interslam. Ballons zitterten in der Luft, Flaggen hingen blauschwarz von Tribünen, Konfetti klebte in den Haaren und Lieder wurden selbst dann noch enthusiastisch geschmettert, als wir uns schon 3:11 im Rückstand befanden.
    Und das Anfeuern hörte am Abend nicht auf! Denn das Team-Finale war unglaublich spannend und vielseitig und endete mit dem grandiosen, herzenhöherschlagenlassenden Sieg von InterroBang!! Gratulation!!! (erst u20 und jetzt Team, die Schweiz ist erfolgreich dieses Jahr!)

    Und dann klopfte auch schon der letzte Tag an, wir öffneten ihm müde. Ein letztes Mal das Frühstück verschlafen. Ein letztes Mal durch langsam vertrauter werdende Strassen schlendern. Ein letztes Mal Gratis-Whisky am Eingang. Ein letztes Mal Mitsprechen beim genial ausgeheckten Sponsor-Video. Und dann startete das fulminante Finale mit wunderbaren Texten von wunderbaren Leuten (leider niemand mehr von uns dabei). Da gab es: Verrückte Umzüge. Kennenlernschwierigkeiten. Drachen. Kaffeegespräche, und draussen ist Sturm. Kindheitserinnerung. Gebrauchsanweisungen. Erfolgreiche Versager. Pyromanie. Nordliebe. Nostalgiemuseum. Münzspektakel. Stechen. Und einen grossartigen Sieger: Jan Philip Zimny!! Whooo!

    So, noch ein paar letzte Worte:
    Es gab ein episches Tanzfinale und gezogene Kreise um filmreife Küsse. Derweil standen die Nothelfer in voller Montur auf den Emporen und starrten ins Getümmel, als wetteten sie darauf, wer als erstes umfällt.
    Wir fahren nach hause, ein grosses, gemeinsames Lachen im Gepäck.
    Dann bin ich alleine. Das Zugfenster zieht Schlieren in den Himmel hinein. Mein Kopf ist übervoll von Ideen. Ich möchte Schreiben!

    Zum Schluss geht noch ein riesengrosses Dankeschön an das Organisations-Team von Augsburg, das alles erst möglich gemacht und meinen vollen Respekt hat! Danke Augsburg, und Amore!:)

    Es gibt auch noch wunderbare Bilder von Pierre Jarawan, Marvin Ruppert und Simon Schwager, die es geschafft haben, die Atmosphäre der letzten Tage abzulichten…hier

    Und eigentlich wollte ich mein gesamtes Skizzenbuch mit Zeichnungen füllen, doch wie das so ist, kommt man da gar nicht zu. Hier ein paar meiner Eindrücke:

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  7. 07. Ein Wochenende voller Überraschungen!

    14.06.15
    So! Nach einem Tag Abstand von den ganz viel verrückten Erlebnissen, bin ich nun endlich auch imstande über das letzte Wochenende meine Worte zu verlieren (hoffentlich nicht wortwörtlich, denn ich brauch sie noch). In die kurze Zeit von unserer Ankunft am Donnerstagnachmittag bis zur melancholischen Abreise am Sonntagnachmittag passt eine ganze Welt hinein. Von meiner Vorrunde bin ich fantastischerweise ins Halbfinale gehüpft, und von dort gelang mir der traumhafte Riesensprung ins Finale der deutschsprachigen U20-Poetry Slam Meisterschaften!!! Wow, da brauchte ich erst mal Zeit das zu verdauen… und musste gleichzeitig noch meinen Finaltext fertigstellen, da ich gar nicht damit gerechnet hatte so weit zu kommen. Insgesamt hatten es drei Schweizer ins Finale geschafft! (Joel Perrin, Jonas Balmer und ich)
    Am besagten Tag selbst, wurde ich dann leider mit dem Startplatz Nummer Eins beglückt, was in der Slammerszene für gewöhnlich das Aus bedeutet. So auch bei mir. Aber eines kann ich sagen: ich hatte Freude daran aufzutreten, ich habs genossen, und zwar in vollen Zügen (naja, das kam dann zwar erst am nächsten Tag^^)!
    An dieser Stelle möchte ich ganz herzlich Jonas Balmer gratulieren, der dann einfach so cool war und sich nun neuer U20-National-Gewinner schimpfen darf! Ich gönne es dir von Herzen! 🙂

    An diesem langen Wochenende habe ich Texte gehört von Herzschmerzliebeslyrik über skurrile Alltagsszenen bis hin zu humorvollen Geschichten, Texte über die Realität und Traumwelten, die sich näher stehen als gedacht, ich hörte rasante Glücksversprechen, die langverwobene Liebesgeschichte von Sonne, Mond und Erde, ein Mani Matter Lied auf „Hochdeutsch“, ich hörte Texte so schön und sanft wie Regentropfen im Haar, und welche, so nüchtern wie ein Kartonmäppchen, manche so süss wie Crystal Cola, andere so wütend und aufgebracht und weltenrettend, wie es glaube ich nur Jugendliche sein können (das ist ärgerlich, nicht?).

    Um wie viele Dialoge zwischen Dichtern (denn: egal wie dicht du bist, Goethe war Dichter!), Flachwitze und (Facebook)Freunde ich reicher bin, lässt sich nur schwer zählen.
    Was sich aber erzählen lässt, ist, wie alle diese Leute mich immer wieder inspirieren und mich jederzeit warmherzig Willkommen heissen. Irgendwie sind wir eben alle ein wenig aus demselben Holz geschnitzt.

    Zuletzt noch ein grosses Dankeschön an das Organisationsteam von Regensburg (das uns mit Regen verschonte), danke für die lieben Worte, die Gastfreundschaft, den Applaus, das Essen, die Chancen and thanks to Marc Kelly Smith for being there and performing your texts, they were amazing!

    Wer noch mehr wissen will…

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  8. 08. BÄM! U20-Schweizermeisterschaft!

    19.05.15
    Gestern war schliesslich der Tag auf den ich mich schon so lange gefreut hatte: das Finale-Finale der U20-Schweizermeisterschaft im Schiffbau, Zürich. Um es sich vorzustellen: Ein Saal mit Hunderten von Menschen, eine begeisterte, knistrige Stimmung unter den Leuten, acht wunderbare U20-Finalisten und U20-Finalistinnen und zum Höhepunkt: ein golden glänzender Pokal (und ein heruntergefallener Deckel, der jedoch schnell wieder aufgesetzt werden konnte) in den Händen der diesjährigen U20-Schweizermeisterin, Olga Lakritz.
    Nun folgen noch zwei weitere, spannende Abende mit Einzel-Vorrunden zunächst, dann mit dem Team Finale und schliesslich endet das ganze am Samstag mit der Entscheidung wer Germany’s next… ähm ich meine natürlich wer der neue schweizer Champion bzw. Championesse der Poetry Slam-Meisterschaften 2015 wird!

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  9. 09. U20-Finale Basel

    28.03.14
    Yeiyeiyei! Letzten Freitag war es soweit: die letzte Chance für eine Teilnahme an der diesjährigen U20-Schweizermeisterschaft und den Deutschsprachigen U20-Meisterschaften stand an. Zum Glück konnte ich das vielversprechende Whiskeyglas gefüllt mit bunten Marzipankugeln für mich behaupten und habe mich somit für beides qualifiziert. *freufreu*

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  10. 10. Slam Nordportal

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    21.03.15
    Letzten Freitag in Baden am Nordportal-Slam: zusammen mit sechs wunderbaren Textkünstlern und einer charmant souveränen Patti Basler als Moderatorin. Die grosse Bühne betrat man stets über eine Tribüne auf der rechten Seite des Raums. Eilig vorbeistrebend am Hellraumprojektor und der zugehörigen Leinwand – welche ungewöhnlicherweise als Punktestandtafel diente – trat man ans Mikrofon und blickte in die Augen des neugierigen Publikums. Ich kam bis in die dritte und letzte Runde, was mir ermöglichte mich in der letzten Runde in das gemütliche, weiche Sofa auf der Bühne zu setzen und von dort aus den letzten Texten zu lauschen. Den Sieg und eine Flasche Whiskey trug Gregor Stäheli wohlverdient davon.

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