Je peux un peu parler français ;)

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Es ist jetzt zwar ein paar Wochen her, aber ich kann mich noch gut an meine Ankunft in Lausanne erinnern, als ich am Nachmittag des 26. Novembers zum Internationalen Slam Festival antrat. Edel wurde ich per Autoservice vom Bahnhof abgeholt und erhaschte so einen ersten, vorbeiziehenden Blick in die Stadt, die sich, in goldenes Abendlicht getaucht, vor mir erstreckte. Steile Gassen, viele Windungen, stolze Kirchen, nostalgische Busse, eine Metro(!) – und dann kamen wir bereits beim Veranstaltungsort «Théâtre 2.21» an. Da war ich also: In einer fremden Stadt, unter fremde Leute gemischt, umgeben von einer, dank Schulfranzösisch nicht ganz fremden, aber doch unvertrauten Sprache und wartete darauf, dass der Slam begann!

Das tat er mit der Team-Vorrunde. Es handelt sich dabei aber nicht wie in der Deutschschweiz geläufigen Paarungen von Poeten, die gemeinsam einen Text schreiben und performen. Hier bedeutet die Zusammengehörigkeit lediglich, dass man Punkte für die Gruppe sammelt. Nach einigem Chaos im Kopf hatte ich den Modus verstanden und stand dann auch das erste Mal auf der welschen Bühne. Ohne französische Übersetzung war es allerdings schwierig zu punkten. Doch egal – ich lernte bereits die ersten, weitgereisten MitstreiterInnen kennen und versuchte mich im französischen Wörterfluss zurechtzufinden. Das Festival nennt sich nämlich ganz zurecht international: Die Poeten kamen aus allen Ecken der Schweiz (und lasen Texte auf Französisch, Deutsch, Italienisch und Räteromanisch), aus Frankreich, Quebec, England, Belgien und sogar aus Madagaskar!
Am Sonntag folgte das Einzelfinale. Hier durfte ich für die Junioren-Kategorie antreten, wobei diese in der normalen Vorrunde integriert war. Zuvor hatte ich meine Texte noch spontan und mit Hilfe des Internets und einigen bilingualen Poeten übersetzt. Das machte anscheinend einen besseren Eindruck: Ich kam ins Finale und erhielt am Ende einen Papeterie-Gutschein als 2. Preis (der Junioren), yes!
Dann war das wunderbar aufregende Wochenende leider auch schon vorbei. Wir schwelgten noch in letzten Gesprächen, bestürmten noch einmal das Mikrofon der «scène libre», kehrten anschliessend der Bühne den Rücken, fuhren ins Hostel am Ufer des Lac Léman zurück und fielen sogleich in einen tiefen, traumreichen Schlaf (und sehr wahrscheinlich verschliefen so manche ihren Zug am nächsten morgen, so wie ich).

Was ich aus Lausanne mitnehme: den ganze See, die euphorische Müdigkeit, eine Handvoll neue Wörter (le trac = Lampenfieber) und ein Blumenstrauss an Ideen, Geschichten und Freunden. Ich danke dir, Lausanne, auf bald!


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