Schweizermeisterschaften 2016

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Wieso kommt einem die Alltagswelt immer wieder so langweilig vor, wenn man nach einer Poetry Slam Meisterschaft zurück in die eigenen vier Wände zurückkehrt?

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Gestern um 11:42 stieg ich in den Zug und kehrte St. Gallen traurig den Rücken. Die letzten paar Tage waren erfüllt gewesen von einer Unbeschwertheit und prickelnden Freude, dass ich nun gar nicht weiss, wie ich es bis zum nächsten Jahr aushalten soll!

Was denn da alles war, fragt ihr euch? Das kann ich euch sagen:
Endlose Nächte mit Backstage-Geschubse, Buchstabenkämpfe auf brennenden Bühnen, rauchige Whiskeys, Spaziergänge zur lokalen Dönerdestination, Fussballspiele mit einem grandiosen Trainer (es endete im Doppelsieg: zwei zu zwei), eine überraschend sonnige und unglaublich härzige Stadt und grossartige Gewinner, die nun mit Federkielen aus Blei auf die Welt losgelassen werden:
Herzliche Gratulation an den U20-Champion Joël Perrin, der das Land Rassistan für die unerwünschten Fremdenhasser erschuf (hier noch ein aktuelles Beispiel aus der realen Welt: Hier) und den Arabischen Frühling für uns schillernd in die Luft zauberte.
Herzliche Gratulation an die Team-Titelverteidiger «Das helvetische Dreieck» mit Dominik Muheim und Sven Hirsbrunner in den überzeugenden Rollen von Weihnachtsmann und Esel, die konsumverwöhnten Kindern unter dem wachsamen Blicken ihrer Mütter gehörig die Leviten lasen oder ihren Freund zurückhaben wollten, der von seiner dreimonatigen Asienreise zurückkehrte und vorher irgendwie anders war.
Und zuletzt: Herzliche Gratulation an den Wortspiel-Kapitän und diesjährigen Schweizermeister Remo Zumstein, der in prunkvoller Umgebung das Berndeutsch sprechen liess und mit seinen Texten in fast zungenbrecherischer Geschwindigkeit verwirrte und verblüffte und die Gunst des Abends bald für sich gewann!

Phänomenal und wortreich hat Fiva mit ihrer Band die Meisterschaft beendet und unsere Füsse zum Zappeln und unsere Ohren zum Lauschen gebracht – ein würdevoller Schluss!

Vielen, grossen, wahnsinnigen Dank an das ganze Organisations-Team aus St. Gallen, die diese drei Tage dazu gebracht haben wunderbar zu sein. Danke 🙂

Sicht aus meinem Hotelzimmer im dritten Stock mit steilem Treppenhaus (hier nicht im Bild):

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